Eigentlich klingt es dubios: Eine Firma will mit einem
Kies-Transportsystem die Energiewende beschleunigen. Effektiver als ein
Pumpkraftwerk soll es angeblich sein. Allerdings ließ sich sogar Bill
Gates überzeugen.
DüsseldorfDie Anlage, die sich in
einer öden Hügellandschaft Kaliforniens dreht, sieht auf den ersten
Blick aus wie ein Skilift. Doch es ist Sommer, und am Stahlseil hängen
keine Zugbügel für Skifahrer, sondern eng aneinandergereiht Hunderte
schwarze Eimer. Sie befördern Kies: mal nach oben auf den Hügel, mal
nach unten ins Tal.
Ein Skilift, Eimer, Kies - nach Ansicht von Maschinenbauingenieur Aaron
Fyke könnte das eine "bahnbrechende Technologie" für die
Energiewirtschaft ergeben und eines der größten Probleme beim Umstieg
auf erneuerbare Energien lösen: Mit seinem Unternehmen Energy Cache will
er einen neuartigen Speicher anbieten, der das schwankende Angebot an
Wind- und Solarstrom mit der Nachfrage in Einklang bringt.
Die Frage, wie Strom gespeichert werden kann, treibt weltweit die
Energiewirtschaft um. Mit dem Boom der Erneuerbaren wird es immer
schwieriger, genauso viel Strom zu produzieren, wie gerade gebraucht
wird - und damit Blackouts zu verhindern. Während ein Reaktor rund um
die Uhr Strom liefert, ist der Ertrag von Windrädern oder Solardächern
abhängig davon, wie stark der Wind bläst oder die Sonne scheint.
Stromspeicher könnten helfen, indem sie überschüssigen Wind- oder
Solarstrom aufnehmen und bei hoher Nachfrage wieder abgeben.
Energieexperten
forschen an den verschiedensten Technologien. So könnte überschüssiger
Strom in Riesenbatterien gespeichert werden. Energy Cache orientiert
sich dagegen an einer seit Jahrzehnten erprobten Technologie: den
Pumpspeicherkraftwerken. Diese nutzen überschüssigen Strom, um Wasser
aus einem Tal in einen höher gelegenen Stausee zu pumpen. Wird Strom
benötigt, lässt der Betreiber Wasser ab, das dabei einen Generator
antreibt und Strom produziert.
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